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Menschen & Bäume

In diesem Jahr fuhr ich einmal quer durch Deutschland und war bald vollkommen vereinnahmt durch den Zustand unserer Vegetation. Insbesondere den der älteren Bäume, die ohnehin selten sind. Unzählige abgestorbene Bäume. – Als ich zu Hause aus dem Auto ausstieg, fand ich auch den Heimat-‚Wald’ durch die Holzwirtschaft verwüstet. Endlose Reihen gefällter Bäume – auch Altbäume, auch Laubbäume. Die Wege aufgebrochen, plattgewalzt, zerfurcht, aufgerissen.

Unseren Bäumen geht es ohnehin nicht gut, sie haben mit dem Klimawandel zu kämpfen, mit einem geschwächtem Immunsystem, mit Schädlingen und Parasiten, aber vor allem mit uns. Bäume sind alte Wesen, sie sind langsame Wessen, sie können nicht einfach umziehen. Der Wald braucht uns und wir brauchen ihn. In Weisheitslehren begegnet uns die Aufforderung die Natur zu suchen um uns selbst zu begegnen. Aber wo finden wir diese noch? 

Die Folgen von Achtlosigkeit, Unverbundenheit, fehlendem Respekt und einem eklatanten Mangel an Mitgefühl sehen wir überall um uns herum. Was wir jetzt hier als Wald bezeichnen, ist eine industriell genutzte Fläche, Plantagen. Wald gibt es kaum noch. Dort geht dann ein Mensch durch, die Spraydose in der Hand und entscheidet welcher ‚nachwachsende Rohstoff Holz‘ geerntet werden soll. Und was wird aus den Tieren, die hier lebten, frage ich mich? Ich bin hier einem Feuersalamander begegnet, einige Zeit bevor die Harvester anrückten. Was ist mit seinem Lebensraum jetzt? Was geschieht mit den Erdbauten diverser Tiere? Was mit denen, die auf oder in den Bäumen leben?

Dazu finden sich auf jedem Quadratkilometer zehn Hochsitze. Von dem, was bei der Jagd ‚übrig‘ blieb, fand ich Zeugnisse im Wald, achtlos weggeworfen wie Müll. 

Was läuft denn eigentlich mit dem Homo Sapiens gerade so dermaßen schief, dass er den Lebensraum – auch seinen eigenen so wenig respektiert, so wenig achtet?

Ich möchte alle Lebewesen in die Arme schließen, die sich nun gemeinsam in diesem bedrückenden Szenario befinden. „Wie innen so aussen“ heißt es. Das beutete, dass der Mensch seine Umwelt danach gestaltet und be-handelt, wie es in ihm selbst aussieht, wie er selbst behandelt wurde, was er beigebracht bekam, wie er sozialisiert wurde. Woher kommt denn all diese Gewalt? Möglicherweise ist die Frage müssig, denn ganz offensichtlich ist sie da, auch in uns. Wir kommen als zarte zerbrechliche Wesen auf die Welt, alle von uns, männlich oder weiblich und alles dazwischen. Verbunden mit dem Ursprung unseres Wesens. Ich bin überzeugt, dass wir alle ausnahmslos die Eigenschaften, die unser Planet und seine Lebewesen bräuchten, mitgebracht haben: Liebe, Verbundenheit und Mitgefühl.

Durch Erziehung und Sozialisation unweigerlich mit den sogenannten Härten unserer Welt konfrontiert, erscheint es unausweichlich zunehmend auf unsere Empfindsamkeit zu verzichten. Wie sollten wir sonst in einer Welt bestehen und funktionieren, in der Gewalt in ihren zahllosen Spielarten an der Tagesordnung ist?

Indem wir unsere Kinder dazu bringen sich von ihrer Verbundenheit und ihrer mitgegeben Empfindsamkeit zu lösen, entwickeln wir uns in ein Menschsein hinein, dem das Wesentliche fehlt um den Umgang mit unserem Planeten und den Mitmenschen zu verändern. 

Ist es tatsächlich eine gute Idee unseren Nachwuchs mit so viel ‚Aussichtslosem‘ zu konfrontieren? Insbesondere über Bilder und Filme. Ich selbst erinnere mich gut an Bildmaterial zu Schlachtviehtransporten und der Abholzung von Amazonasflächen, an Fotos und Filme von hungernden Kindern und Krieg überall auf der Welt. Was erreichen wir damit? Was, wenn wir damit ebenfalls in einen intakten Lebensraum eindrängen, mit all den Bildern und Nachrichten über Gewalt? Auf diese Weise schüren wir Ängste, Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht und kreieren Härte. Alles, was zu überwältigend, zu schmerzhaft ist um in der Welt zu bestehen, zu funktionieren, muss weg. Daraus ergibt sich Abhärtung als Anpassungsstrategie. Aber wollen wir das? War und ist es nicht unsere Aufgabe genau diejenigen Eigenschaften in nachfolgenden Generationen zu stärken, die sie zu bewussten aufmerksamen Menschen heranwachsen lässt. Heutzutage kommt niemand mit einem  Smartphone in der Tasche an diesen Informationen vorbei, Medien 24/7, Bilder und Infos rund um die Uhr. Das ist zu viel. Wir wollen doch keine Jugend, die sich fühlt, wie Wild unter Erntedruck; So ganz und gar ohne Zuflucht, nicht im Innen, nicht im Aussen. Was wir nach dem Homo Sapiens brauchen ist der Homo Conscius. Eine Menschheit, die sich bewusst ist, dass ein Baum eben kein ‚Rohstoff‘ ist, auch kein ‚Holz’, sondern ein Lebewesen und dazu noch unser Antagonist. Dass wir untrennbar verbunden sind. Wir sind eins im Einatmen und Ausatmen. Dass wir in Demut vor dem stehen, was die Natur als Lebensraum darstellt. Wir brauchen die Bäume zum Leben. Jeder einzelne Baum zählt in diesen Tagen, jeder einzelne.
Das Argument, dass wir ja unsere ‚Entnahmen‘ wieder aufforsten, lasse ich nicht gelten, wenn ein hundertjähriger Altbaum durch einen winzigen kunsstoffummantelten Stängel ersetzt wird, der dann auf einer kahlen Stelle steht, ohne Schutz, ohne Schatten. (Vom Mikroplastik einmal abgesehen, fühlt sich das doch irgendwie falsch an, oder? In welchem Universum sieht denn ein ‚Naturraum‘ richtig aus, in dem es aussieht, als wäre Krieg. 

Wenn es also in uns so aussieht, dann ist es vielleicht auch eine Idee dort anzusetzen. Kindern den Raum zu geben zu bewussten, empfindsamen Menschen heranzuwachsen und nicht zu kleinen Kriegern, die wie der Papi bei einem überfahrenen Tier schon mal als erstes nach dem Auto schauen. Was wir mit unserer Umgebung machen, machen wir mit uns selbst. Wir geben ihnen mehr mit, wenn wir selbst ihnen achtsam, sorgfältig, gegenwärtig und mitfühlend begegnen, ihre Räume respektieren und ihr so sein. Wenn wir verbunden bleiben und ihnen helfen Möglichkeiten im Umgang mit Gewalt zu finden. Sie darin unterstützen weiter an die Menschheit und ihre Vernunft zu glauben, die Zuversicht zu kultivieren, dass es niemals zu spät ist für heilsame Prozesse und dass sie auf gar keinen Fall dem ohnmächtig gegenüber stehen. Dass sie selbst ein Bewusstsein entwickeln können darüber, dass sie mit allem verbunden sind und dass jeder Mensch zählt der beginnt sich achtsam zu bewegen und Achtsamkeit zu üben.

Es gibt eine Schule in England, da lernen die Kinder sich zunächst selbst kennen, es wird meditiert, sie lernen etwas über Stressverhalten Angstreaktionen und lernen achtsame Kommunikation. Sie tragen dieses Wissen mit nach Hause und verändern ihr Umfeld, ihre Welt.

Für Mensch, Tier, Pflanze, Wasser, Stein, Erde, Luft, unseren Planeten, wünschte ich mir, dass Flächen und Räume freigestellt werden um das zu sein, was schon ist. Dass wir Demut lernen gegenüber Mensch und Natur.

Es ist wohl an der Zeit, dass wir uns von den tiefgreifenden Abrücken einer mechanistischen Weltsicht endgültig verabschieden. Eine materialistisch-deterministische Weltsicht, in der die Natur zu einer Produktionsmaschine im Dienste der Menschen degradiert wurde, hat uns dorthin geführt, wo wir momentan stehen und das auch im Umgang mit uns selbst.

 

Literatur:
Bauer, Joachim (2011). Schmerzgrenze. Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt. Karl Blessing Verlag.
Hüther, Gerald (2021). Lieblosigkeit macht krank. Herder Verlag.
Merchant, Carolyn (1980). Der Tod der Natur. Ökologie, Frauen und neuzeitliche Naturwissenschaft. Beck Verlag.
Seneca, Lucius Annaeus (2010). Von der Seelenruhe. Vom glücklichen Leben. Von der Muße. Von der Kürze des Lebens. Anaconda Verlag.
Thich Nhat Hanh (1975). Das Wunder der Achtsamkeit. Theseus Verlag
Wall Kimmerer, Robin (2023). Geflochtenes Süßgrass. Die Weisheit der Pflanzen. (7. Auflage). Aufbau Verlag.
Wohlleben, Peter (2019). Das geheime Band zwischen Mensch und Natur: Erstaunliche Erkenntnisse über die 7 Sinne des Menschen, den Herzschlag der Bäume und die Frage, ob Pflanzen ein Bewusstsein haben. Ludwig Verlag

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#Treibjagd

Januar, der Wald ist still, es nieselt leicht. Ich liebe diesen Wald und auch seine Bewohner, einigen davon begegne ich bisweilen, andere kann ich nur riechen und von manchen sehe ich Spuren. Sie alle beeindrucken mich. Die Lebewesen, die Bäume. Es berührt mich, wie es sich anfühlt in ihrer Mitte zur Ruhe zu kommen, durchzuatmen, absichtslos ein Teil von all dem zu sein. Einfach so.

Heute sind die Wege abgesperrt, Schilder stehen an der Strasse. Ich weiß was kommt, mir dreht sich der Magen um.
Wie kann so etwas aus irgendeiner Perspektive richtig sein?
Die Tiere des Waldes haben keinerlei Zuflucht, es gibt keinen Schutz, keine realistische Chance – nur Roulette.
Lärmend ziehen wir Menschen wieder durch die Welt, mit Gewehren in der Hand, wild entschlossen uns den Planeten Untertan zu machen. Ohne, ja was? Ohne Achtung, Mitgefühl, Respekt und vor allem ohne Demut.

Wer sind wir eigentlich, dass wir nicht sehen, dass die Tiere Geschöpfe sind, mit einer Seele, mit Familien, mit Angst und Schmerz und einem wertvollen Leben? Wieviel Fairness kann es zwischen Jäger und Tier noch geben bei einer Treibjagd mit modernen Waffen?

Ja, mag sein, dass Bestandsregulierung notwendig ist – ich dachte, dass könnten vielleicht die Wölfe übernehmen. Aber nein, die Wölfe sollen das nicht, da ist was anderes. Verstehe. Nein, eigentlich verstehe ich das überhaupt nicht, nichts davon, wenn ich ehrlich bin. Mag sein, dass ich naiv bin. Mag sein, dass ich keine Ahnung habe, aber eines gebe ich zu bedenken. 

Welches kleine Kind würde keinen Herzschmerz haben und weinen, wenn es dabei zusehen müsste, wie Tiere durch den Wald gehetzt werden direkt vor die Flinte einer Rotte von Jägern?
Was passiert mit diesem Empfinden eines Kindes, wenn wir erwachsen werden, wohin verabschiedet sich unser Herz und das Gewissen, das in ihm wohnt?

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Light
handcoloriertes Mandala Unikat

Wenn Du denkst, Du bist verloren – halte ein.
Lass Dich von der Sonne berühren.
Trag die Sterne funkelnd über Dir.
Fühle alle Winde dieser Welt in Deinem Atem.
Blicke in den Fluss und spüre seine Wasser – denn Du bist wie er.
Leg Deine Hände auf Dein Herz, lausche seinem Klang und wisse
ich bin da
und war schon da
und werde da sein
wo ich bin
immer

IN DIR
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Cheval Marin

Über unserer Welt braust ein Sturm, den wir nicht begreifen.
Eine gekrönte Botschaft – Morgen ist Ostern.
Etwas muss sterben, damit etwas Neues erwachsen kann. 

Sind wir soweit?
… still zu werden und unserem Atem zu folgen?
… unsrem Herzschlag zu lauschen und den Körper zu spüren?

Wir könnten uns in die Tiefen eines smaragdgrünen Wassers hinabsinken lassen. Es umgibt uns mit seinem Wissen und hält uns. Wir können nicht umfallen oder den Boden unter den Füssen verlieren. Wir schweben und richten unsere Wahrnehmung auf unser Herz. Aussen nichts, was ablenkt, wegzieht oder Deine Aufmerksamkeit richtet auf den Überlebenskampf.

Kämpfen? Nein, nicht kämpfen. Alles wogegen Du kämpfst lädst Du mit Energie auf und es wird stärker.
Nur sein, atmen. Lass los. All Deine Konzepte. All das, was Du denkst und höre hin. Was sagt Dein Herz? 

Wer bin ich?
Warum bin ich hier?
Was ist der Sinn?

Was tun wir uns selbst an
… anderen Menschen
…unseren Geschwistern, den Tieren
…unserer Heimat, der Erde
Was ist aus uns geworden?

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St. Valentine’s Day

Hallo Du lieber Mensch, heute ist Valentinstag. Der Tag, an dem die Liebe sich offenbaren könnte oder wir zumindest darüber nachdenken – die meisten von uns jedenfalls. Gehörst Du zu den Menschen, die heute den Kopf hängen lassen und hoffen, dass etwas ganz und gar Magisches geschieht? So, wie jedes Jahr, den lieben langen Tag? 

An alle einzigartigen wertvollen Menschen, die heute allein sind, die keine Liebe fanden und denen kein Augenpaar begegnet, das aufleuchtet wenn sie auf der Bildfläche erscheinen.
An alle, die nicht gesehen werden oder sich so fühlen, die heute allein durch den Park spazieren oder zu zweien, ebenso allein – im gemeinsamen Einsam.
An all diejenigen, die bei der Merci-Werbung weinen müssen und die spüren, dass etwas fehlt oder nicht so ist, wie es für sie gut wäre.
An alle, die sich in Kompromisse, und Sachzwänge hineingegeben haben, die sie langsam aber sicher absterben lassen.

Es ist trist da draußen, ich weiß, es ist kalt und nass und nebelig und wir alle bräuchten ein wärmendes Feuer und/oder eine Rose, eine Blume, ein Zeichen, dass wir geliebt werden, so richtig, wirklich und von Herzen; Auf eine vollkommen zuverlässige und unverbrüchliche Art und Weise aus der absoluten Tiefe für das, was wir sind.

Bist Du heute allein und hast Deine Liebe (noch) nicht gefunden, dann verabrede Dich mit Dir selbst! Was würdest Du tun, wenn Du Dich selbst lieben würdest. Welche Blumen kaufst Du, wo möchtest Du essen gehen? Was tut Dir heute gut? Was würde Dich zum Leuchten bringen?
Wie wäre es, wenn Du Dich und Deine Bedürfnisse heute einmal nicht übergehst? Was, wenn Du Dir einen Liebesbrief schreibst? Was stünde darin? 

Oder

Mit wem (ganz ehrlich) möchtest Du Dich treffen und eine Stunde auf der Parkbank sitzen um Dich zu unterhalten? Wer wäre das für Dich, ruf ihn an oder schreib. Auch wenn dieser Mensch schon gestorben ist, kannst Du ihm schreiben…

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Gott und die Welt

Es war einmal ein Mensch und dieser machte sich eine Vorstellung von *    *, gerade so, wie es ihm (also dem Menschen) gefiel. Er erschuf ihn sich nach seinem eigenen Bilde. Und so kam es, dass die Menschen im Namen ihrer ganz spezifischen Gottheit Kriege führen, unseren Planeten ausbeuten, ihre Mitmenschen mißhandeln und andere Lebewesen quälen. 

Kurz nachgedacht
Wie kann die Missachtung von allem was heil(ig) ist und war irgendetwas mit *    * zu tun haben? Vielleicht hat das mit *    * rein gar nichts zu tun? Vielleicht kann ich eben noch von der Kanzel predigen und im nächsten Moment meine Kinder mißhandeln. Vielleicht kann ich im Kleinen wie Grossen meinen Nächsten verraten und dabei nicht einmal mit der Wimper zucken? Vielleicht baue ich inzwischen auch Tempel für DINGE, von denen Menschen auf der ganzen Welt glauben sie besitzen zu müssen.

Was ist geschehen, wenn Menschen all das tun, ohne sich zu fragen, was zum Teufel da eigentlich los ist mit uns. Es ist einfach alles erlaubt sofern am Ende ein fettes schwarzes Plus herauskommt. Aber es reicht nicht, es muss immer mehr sein als das, was ist, immer noch mehr, von allem! Wenn etwas Profit bringt, ist es schon legitim. Wie sollte das je funktionieren können? — Die Rückseite vom MEHR: Weniger Bäume, weniger Tiere, weniger saubere Luft, weniger sauberes Wasser. — Klimawandel, ach, egal… „So ist die Welt eben“, heißt es immer und: „da kann man nichts machen!“ und dann gibt es ja auch noch den Mars. (?) Ist das wirklich wahr, dass wir nichts tun können? Ist es wirklich wahr, dass es keine Rolle mehr spielt, ob wir mitfühlend, liebevoll und achtsam sind und unsere *göttlichen* Qualitäten kultivieren? Ist es wirklich wahr, dass das keinen Unterschied machen würde?

Unsere Lebenszeit stellen wir überwiegend in den Dienst von Arbeit/Geld und Konsum. Diese beiden Aspekte verlangen unsere volle Aufmerksamkeit. Sorry, aber da ist für Herzensbildung kein Raum mehr „So ist die Welt eben!“ Ja, schon oft gehört, zu oft.

Wenn wir unseren eigenen Götzen zusammenklauben aus all dem, was unsere Unvollständigkeit uns vorgaukelt, kommt ein absoluter Anti-Gott dabei heraus. Darf ich vorstellen, das Ego. Es hat wirklich vom Ernst der Lage nicht die geringste Ahnung, macht immer weiter und würde uns auch über die Klippe schicken. Von dieser Regentschaft ist keine Hilfe zu erwarten — genau wie im echten politischen Leben. Da geht nix, weil: die Automobilindustrie, die Energiekonzerne, die Pharmaindustrie… und, das geht schon mal gleich gar nicht wegen der Profite der Landwirtschaft.

Wir sind dann immer noch keine *gottlosen* Menschen haben nur die falsche Regierung, die laute, nervige, die ständig Ängste schürt, Schmerzen verursacht und Chimären herauf beschwört. Für die es niemals genug ist, nie sein wird und der einfach alles scheißegal ist. Alles, ausser der Macht an sich. Und deswegen dürfen wir all das Schlimme tun, sollen es sogar und das ist grenzen- und uferlos und wird sich niemals selbst regulieren.

Wir Menschen haben uns der Wissenschaft verschrieben und glauben nur, was wir sehen oder beweisen können. Vielleicht ist das eines unserer großen Probleme. Wir vertrauen unserer inneren Weisheit nicht mehr, seit wir einen mechanistischen Blick auf die Welt geworfen und sie gleichermaßen entzaubert haben. Was, wenn uns diese Art alles zu analysieren, zu zerlegen und zu begutachten hat blind werden lassen für das Wesen unserer Welt und ihrer Bewohner und auch für uns selbst? Was, wenn die beiden, *    * und die Liebe, niemals außerhalb von uns selbst zu finden wären? Nicht bei all den schönen Sachen und den tollen Autos. Nicht bei der Arbeit und nicht im Fitnessstudio. Nur an einem Ort in uns selbst, den wir kaum noch besuchen, den wir kaum kennen und auf dessen Stimme wir schon gar nicht hören. Mir begegnen Menschen, deren Herz erscheint wie eine Ödnis mit einer Ruine darin, das rührt mich. 

Liebe kann man nicht beweisen und das ALL-ES eine ‚Seele‘ hat, auch nicht. Unser Verstand wird vom Ego Gassi geführt und wird eben niemals dort hingelangen, wo es mal eben nicht um das Denken geht, sondern um das Fühlen. Na, dann kann es für uns diesen Ort ja nicht geben, ganz klar. Also vertrauen wir ausschließlich auf unsere fünf Sinne, die uns erwiesenermaßen nur einen winzigen, vollkommen subjektiven Ausschnitt der Welt offenbaren und erklären diesen zur Realität. Und dann tönen wir: „Ich weiß es eben und so ist es!“ Was, wenn Du gar nichts weißt John Schnee. Was, wenn wir nur denken, dass wir etwas wüssten, von dem wir nicht einmal eine Ahnung haben. Was, wenn Exupéry dem nahe kam mit seinem „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Was, wenn wir uns den beiden Eigentlichkeiten, *    * und der Liebe nicht nähern, weil beide an genau dem Ort beheimatet sind, dem wir am wenigsten trauen, unseren Herzen. – Unser Herz spricht mit uns, ständig, um uns zu raten, zu besänftigen und zu führen. Aber nein, da meldet sich umgehend das Ego, schmeisst unsere vorsintflutliche Denkmaschine an und der Rest ist im wahrsten Sinne des Wortes unsere Geschichte. — Manchmal fühlen wir es doch, was unser Herz und sagt, vielleicht bei einer Begegnung mit einem Menschen, aber diese Stimme ist immer zart und weise und leise und sanft. Und dann, kommt das Ego, brüllt uns zusammen, demütigt uns, haut uns uralte Glaubenssätze um die Ohren, schickt uns in den Krieg. Und all das, damit wir bloß nicht wieder ganz im Sinne von vollständig werden und einen anderen Pfad einschlagen, wo unser Lotus blüht in einem Garten in einer achtsamen Welt.

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Fleur

Ich wünscht’ ich fände diesen Ort,
der größer ist als jedes Wort.

An dem es uns gelingt zu leben,
ohne so danach zu streben.

Wo einzig zählt das Sein
und nicht der allzu ferne Schein.

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Papillon

Möglicherweise wirkt es als würden wir Euch nicht wahrnehmen, nicht hören, nicht sehen.
Möglicherweise fühlt Ihr Euch allein.
Es wird nur Wenigen gelingen, was Eltern oder eher Großeltern scheinbar mühelos zu Stande gebracht haben und was sie nun auch von Euch erwarten. Aber Eure Welt ist gänzlich verschieden.
Ein Planet kurz vor dem Kollaps, habt Ihr nicht verursacht, doch Ihr werdet es regeln müssen.
Familie?! wird eine Herausforderung.
Diejenigen von Euch, die alle erwarteten Leistungen erbracht haben – G8, Studium direkt im Anschluß, Businessenglisch, Ausland, politisches Engagement, Praktika (diverse) – finden sich nach All-Dem-Atemlos-Durch-Ihre-Jugend-Gehetzt-Sein (vielleicht) in einem Job wieder, der sie gnadenlos ausbeutet, damit sie (vielleicht) in der Lage sind eine Familie zu versorgen (zumindest materiell, denn Ihr werdet beide arbeiten müssen und seid nicht DA).
In Alles hineingeschrieben der Satz:

Es ist egal, wer Du bist.
Es zählt nur, was Du vorweisen kannst.

… an den ‚richtig wichtigen Dingen‘, Geld, Status, Prestige, Community.
Wie? Amphetamine, Tranquilizer, Cannabis, Koks, Crystal Meth, Ecstasy, Computerspiel-Parallelwelten, Alkohol! Niemand wundert sich, nicht mal die Eltern.
Auf der Strecke bleiben die Menschen, die unsere Welt bräuchte; die sanften, achtsamen, leisen, freundlichen, die keine Ellenbogen haben und nicht wissen, wie sie sich welche zulegen sollen. – Die, die niemals ganz auf der Erde angekommen sind, die sich nicht sicher fühlen, wenn es zu laut wird und zu viel durcheinander geht. Die, die Zeit brauchen, die so viel spüren. Es sind diese, die von einem Bulldozer überfahren werden, während sie einem Vogel hinterher sehen.
Ich wünsche Euch eine Welt, die frei ist vom Drama des Wettbewerbs, von der Auslese, dem Vergleich, dem Leistungsdruck und der Perspektivlosigkeit. Ich wünsche Euch eine Welt, in der nur zählt, wer Du bist. Ich wünsche Euch Zeit in Eurem Tempo zu wachsen und ein Leben wie einen Garten, in welchem die Liebe, die Sonne, der Regen, der Mond, der Wind und Sterne wohnen.

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L’étoile

Geträumt den einen Stern,
der das Dunkel erhellt,

schimmernde Tupfen in unser Leben malt,
den Weg erleuchtet,
den zu gehen wir uns (noch) nicht getrauten.

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Rauhnacht

Die Vorweihnachtszeit hat begonnen. Schaufenster und Auslagen in den Einkaufsstraßen glänzen und glitzern um die Wette, locken und verheißen uns das vollständige und einzigartige Konsumglück.
Die Malls drohen auseinander zu bersten von all den Lichtern, Folien und Gütern. – Es ist heiß dort, Reize prasseln auf uns ein, die Schuhe auf den glatten Böden eilen, angespannte Gesichter und dazwischen dudeln auf Fahrstuhlmusik reduzierte Weihnachtslieder in Endlosschleife.

Was ist es, was wir dort suchen? Was bedeutet uns die Vorweihnachtszeit? Was haben Malls und teure Geschenke mit Liebe zu tun? –

… eine junge Frau backt mit zwei Jugendlichen, die eine sehr schwere Zeit erlebt haben, Plätzchen. Ein Freund kommt auf einen Spaziergang vorbei. Die Raumpflegerin in der Mall bekommt unser allerschönstes Lächeln. Wir basteln die Dekoration für den Adventskranz selbst. Wir treten den Rückweg an, zurück in die wahrhaftige Welt, die nicht noch mehr Plastikmüll verträgt, die erdrückt wird von der Last der Emissionen und des Energieverbrauchs, von immer mehr und immer noch mehr.

Wenn die künstliche Welt ein Stück hinter uns liegt, sehen wir das diamantene Feuer im Rauh auf der Oberfläche der Pflanzen, die vom Mondlicht beschienen werden und das Funkeln der Sterne über uns. Wir riechen den Duft der Tannen und spüren das federnde Moos unter unseren Füßen. Es ist still, so still, dass wir unser Herz klopfen hören – wir lauschen. Was wünscht es sich von uns für diese Weihnachtszeit?

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Cocoon

Die dunkle Jahreszeit hat begonnen. Ein Abschnitt neigt sich dem Ende zu, ein Zyklus wird vollendet. Wir ziehen uns zurück in eine Hülle, die uns abschirmt, schützt und die jetzt notwendige Ruhe gibt, damit wir unsere Kräfte sammeln können, die wir für den Übergang in ein anderes Entwicklungsstadium benötigen.

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Lullaby

Heute trist. Eng von allen Seiten. Der Lärm drückt. Sehnsucht nach Ruhe. Es zieht in die Natur an einen Zufluchtsort. Aus dem Auto ausgestiegen, tiefen Furchen von schwerem Gerät. Motorsägengeräusch, durchdringend.

Es ist die Zeit der Herbststürme, bei jedem Sturm bange ich um die wenigen alten Bäume hier in der Gegend. Die Ausläufer eines Orkantiefs haben hier einigen Schaden angerichtet, die Nachbarschaft begegnet dem Ganzen mit einer beeindruckenden Baumfällorgie; Beim nächstem Sturm könnten die ‚Dinger‘ auf Strasse, Haus oder aufs Kind fallen. Weg mit dem Zeug, wer braucht schon Bäume, Büsche sind doch auch ganz schön.

Ich setze meine Runde fort, sehe noch den Mann, der fleissig die ‚zu entnehmenden Hölzer‘ markiert, nix mehr Zuflucht.
Überall Maschinen; Es brummt, lärmt, kracht, birst. Zurück bleibt eine Landschaft, die anmutet wie nach einem Krieg. Es hat so viel geregnet und die Böden sind aufgeweicht, tragen die riesigen Maschinen nicht, tiefe Furchen wo immer ich hinsehe, nebenan ein todgespritztes Feld.

Schlaflied für einen besonderen Ort – Samstag, 4. November 2017

All die Jahre bin ich hierher gekommen, wenn mir alles zu viel wurde, zu laut zu eng, bin auf Deinen Pfaden gewandelt, habe mich von Atmosphäre und der Kraft inspirieren lassen. Du hast mich viele Male geheilt, beruhigt und ich bekam wieder Luft. Ich habe Dich kennengelernt bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Du warst mein Kraftplatz. Hier, bei Dir habe ich mich wieder gespürt, neuen Mut geschöpft und mich verzaubern lassen von den vielen besonderen Flecken, manche mystisch, manche verwunschen. Ich habe Glühwürmchen gesehen und von Fabelwesen geträumt. Ich habe gesehen, dass es anderen Menschen hier genauso geht. In unzähligen Bildern habe ich versucht das, was Dich so besonders machte einzufangen aber dieses Etwas, was Dich ausgemacht hat, hat sich nicht bannen lassen. Ich danke Dir dafür.

Heute finde ich Dich zerstört, der Boden aufgerissen, vernarbt, zerfurcht, die großen Bäume gefällt, die mittleren auch, die kleinen auch, zerstört. Bäume, die ich seit Jahren kenne, die ich geliebt habe, gefällt. Überall. Etwas ist hier geschehen, für das ich keine Worte habe, nur Tränen. In der Dämmerung stehe ich da und versuche mit meinen Stiefeln den Boden wieder zu glätten und ich schäme mich. Es hat einen Tag gebraucht mit großem Gerät und Motorsägen einen wundervollen Ort in einen Schauplatz der Verwüstung zu verwandeln, manches von Dir ist unwiederbringlich fort. Und jetzt? Einfach alles liegen gelassen, einfach so. Es wird Jahre dauern, bis Du Dich erholt hast. Ich möchte gerne kommen, um aufzuräumen und Deine Wunden verarzten. Ich möchte den Tieren erklären, warum das nötig war. Ich schäme mich für meinesgleichen und ich bin unendlich traurig.

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